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Im Sommer des Jahres 2017 hielt ein erneuter Lebensmittelskandal die Verbraucher in Atem. So wurde in zahlreichen Eiern das schädliche Insektengift Fibronil gefunden. Zahlreiche Geflügelbauern ließen ihre Ställe mit einem speziellen Mittel desinfizieren, in dem sich eben auch der Stoff befand. Als dies bekannt wurde, mussten Millionen von Hühnereiern vernichtet und zahlreiche Legehennen-Betriebe geschlossen werden. 

Wie beeinflusste der Fibronil-Skandal die Arbeit der Bauern?

In der Nähe von Leer (Ostfriesland) befindet sich der Hof von Landwirt Schuurmans. Durch den Fibronil-Skandal musste dieser mehrere Wochen zwischen August und Oktober geschlossen werden. Denn sowohl die Eier wie auch die Hühner selbst waren mit dem Gift belastet. Letztere wurden vernichtet und die Tiere mussten regelmäßig kontrolliert werden. Jetzt kann der Landwirt wieder aufatmen und seiner Arbeit wie gewohnt nachgehen. Schuurmans sagte in einem Interview, er mache weiter und die Hühner legen weiter Eier. Der Betrieb versuche, sich langsam wieder aus der Krise zu befreien und diese hinter sich zu lassen. Im letzten Sommer musste Schuurmans rund 25.000 Eier entsorgen, was natürlich mit enormen finanziellen Einbußen verbunden war

Wurden belastete Eier auch in den Verkauf gegeben?

Nach dem Skandal ermittelte die Staatsanwaltschaft, ob einige Betriebe belastete Eier in den Verkauf gegeben hatten. Teilweise laufen die Verfahren noch und es wurde bislang noch kein Urteil gesprochen. Einige Höfe stehen seitdem leer und können daher auch keinen Umsatz abwerfen. Der oben erwähnte Landwirt Schuurmans setzt darauf, dass seine Hühner das Gift mit der Zeit abbauen und irgendwann dann wieder Eier legen, die frei von Fipronil sind. Einigen seiner Kollegen war dies zu unsicher. Daher entschieden sie sich schweren Herzens dazu, die Tiere schlachten zu lassen.

Schäden in der Regel nicht existenzgefährdend

Laut Friedrich Otto Ripke dem Präsidenten des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft sei durch den Fipronil-Skandal ein Gesamtschaden von ungefähr eine Million Euro entstanden. Dennoch sei Deutschland seiner Meinung nach noch gut davongekommen. In den Niederlanden mussten ganze 360 Höfe geschlossen werden, wodurch Schäden in Höhe von rund 70 Millionen Euro entstanden. Zudem gibt es in Deutschland eine sogenannte Ertrags-Schadens-Versicherung, in Holland nicht. Dadurch werden hierzulande sehr wahrscheinlich alle Betriebe die Fipronil-Krise überleben. 

Wie sollen solche Lebensmittel-Skandale in Zukunft verhindert werden?

Ende September 2017 beschlossen die Mitgliedsstaaten der EU, den Informationsfluss in Zukunft zu verbessern, um Risiken schneller bewerten und erkennen zu können. Hierbei sollen zudem auch sogenannte Beauftragte für Lebensmittelsicherheit zum Einsatz kommen, um Lebensmittelverunreinigungen in Zukunft zu vermeiden. 

Derzeit gibt es noch einige offene Fragen im Zusammenhang mit der Fipronil-Krise. Unter anderem muss noch geklärt werden, wie viele vergiftete Eier insgesamt Deutschland erreichten. Denn bislang schweigt das Bundeslandwirtschaftsministerium noch zu dem diesem Thema. Übrigens hat der Skandal auch Folgen für die Verbraucher, da die Eier etwas teurer werden.